Mash für Pferde: Wichtige Infos zur warmen Mahlzeit
- Barynesse - Delikatesse für das Tier

- vor 3 Tagen
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Aktualisiert: vor 2 Tagen
Warme Mahlzeiten gehören eigentlich nicht zum natürlichen Speiseplan von Pferden. Dennoch hat sich Mash als bewährtes Ergänzungsfutter etabliert. Schon frühe Stallmeister wussten, wie ein warmer Brei bei Verdauungsproblemen helfen konnte. Besonders nach Koliken oder als sanfter Einstieg in die Fütterung nach Krankheit wurde Mash häufig verwendet. Damit Mash seine positive Wirkung entfalten kann, ist es wichtig, genau zu wissen, wann und wie es sinnvoll eingesetzt wird.
Was ist Mash überhaupt

Mash ist ein leicht verdauliches Ergänzungsfutter für Pferde. Es besteht meist aus quellfähigen Zutaten wie Leinsamen, Hanfsamen, Kleie, Hafer oder Kräutern. Wird Mash mit heißem Wasser angerührt, entsteht ein weicher Brei, den viele Pferde gerne aufnehmen. Die Schleimstoffe in den Zutaten wirken schützend auf die Magen und Darmschleimhaut. Gleichzeitig können sie die Verdauung unterstützen und die Darmbewegung sanft anregen. Besonders bei Pferden mit Magenproblemen oder zur Unterstützung bei Magengeschwüren kann Mash hilfreich sein.
Früher war die Weizenkleie ein Hauptbestandteil von Mash. Heute gibt es auch hochwertige getreidefreie Mischungen mit Zutaten wie Hanfsamen, Leinsamen, Flohsamen, Eibischwurzel oder Bockshornkleesamen. Diese enthalten ebenfalls Schleimstoffe und können genauso wirksam sein.
Warum Mash verdauungsfördernd wirken kann
Die enthaltenen Schleimstoffe entfalten beim Quellen mit Wasser ihre Wirkung. Sie legen sich wie ein schützender Film über die Schleimhäute im Verdauungstrakt. Die quellende Wirkung der Zutaten regt die Darmperistaltik an und kann bei träger Verdauung, Verstopfung oder nach Stress helfen. Besonders bei Bedarf, zum Beispiel vor und nach einer Wurmkur, kann Mash den Verdauungstrakt entlasten und eine sanfte Unterstützung bieten.
Mash als sanfte Unterstützung des Verdauungstrakts bei Kolik
Auch bei Pferden, die sich von einer Kolik erholen, hat sich Mash bewährt. Die Fütterung von Mash bei Kolik gilt als etablierter Bestandteil einer schonenden Nachsorge.
Mash bei Magenproblemen gezielt einsetzen
Leidet ein Pferd unter einem Magengeschwür, kann Mash ein sinnvoller Bestandteil der Fütterung sein. Als leicht verdauliches Futter entlastet es den Verdauungstrakt und kann helfen, die angegriffene Magenschleimhaut zu beruhigen, vor allem, wenn es reichlich Leinsamen und Flohsamen enthält. Diese bilden beim Quellen Schleimstoffe, die sich wie ein Schutzfilm über die Magenwände legen. Wichtig ist in solchen Fällen ein zucker- und stärkearmes Mash, das außerdem frei von Melasse sein sollte. Besprechen Sie die Fütterung bei Verdacht auf Magengeschwüre idealerweise mit einer fachkundigen Person, etwa einem Tierheilpraktiker, Tierarzt oder einem auf Pferde spezialisierten Futterberater. Lassen Sie sich hierzu von unseren Ernährungsspezialisten beraten!
Vorsicht bei häufiger Fütterung und Stoffwechselbelastung
Obwohl Mash verdauungsfördernd wirkt, bleibt es ein hochverdauliches Futter. Das gilt auch für getreidefreie Varianten. Durch die Zubereitung kann die Aufnahme leicht verdaulicher Kohlenhydrate relativ hoch sein. Das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel belastet werden kann. Bei Pferden mit Stoffwechselproblemen wie EMS, Hufrehe oder Neigung zu Übergewicht ist daher Vorsicht geboten. Entscheidend ist nicht allein die Bezeichnung getreidefrei, sondern die Analysewerte und die Gesamtfutterration.
Mash sollte nicht täglich gefüttert werden. Eine Fütterung von ein bis drei Mal pro Woche reicht in den meisten Fällen aus. Eine zu häufige oder unbedachte Fütterung kann die Darmflora belasten und Stoffwechselrisiken erhöhen.
Mythen und Fakten zu warmen Mash im Winter
Viele Pferdehalter wünschen sich im Winter eine wärmende Mahlzeit für ihre Tiere. Die Vorstellung, dass ein warmes Mash das Pferd von innen wärmt, wirkt nachvollziehbar. Physiologisch betrachtet ist dieser Effekt jedoch gering. Eine spürbare Wärme entsteht höchstens in der Speiseröhre und im vorderen Magenbereich. Sobald der Brei den Dünndarm erreicht, hat er bereits Körpertemperatur angenommen. Eine anhaltende Wärmequelle entsteht daraus nicht.
Wer seinem Pferd Wärme bieten möchte, sollte besser warmes Trinkwasser bereitstellen. Das verbessert die Flüssigkeitsaufnahme und wirkt nachhaltiger als ein kurzzeitiger Wärmeeffekt durch Mash.
Heu bleibt die wichtigste Grundlage, um Pferde von innen zu wärmen. Im Dickdarm befinden sich bei einem 500 kg schweren Pferd bis zu 50 Kilogramm Futterbrei. Dort zerlegen Bakterien die Gerüstsubstanzen des Heus und wandeln die Kohlenhydrate in Energie um. Ein großer Teil dieser Energie wird als Wärme freigesetzt. Das macht strukturreiches Futter wie Heu zu einem entscheidenden Faktor für den Wärmehaushalt der Pferde. Wer seinem Pferd wirklich eine wärmende Mahlzeit bieten möchte, sorgt aber auch für ausreichend gutes Heu und dafür, dass Pferde im Winter kein eiskaltes Wasser trinken müssen.
Traditionelle Medizin und moderne Pferdefütterung
Einige Lehren der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ordnen Nahrungsmitteln eine thermische Wirkung zu. Demnach kann warm zubereitetes Futter wie ein handwarmes Mash das Verdauungsfeuer stärken und helfen, den Stoffwechsel zu entlasten. Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn Pferde kaltes Wasser trinken oder gefrorenes Futter aufnehmen, kann ein warmes Mash aus Sicht der TCM die innere Balance unterstützen.
Die im Mash enthaltenen Schleimstoffe gelten als beruhigend und schützend für die Magen und Darmschleimhaut. Sie können helfen, Reizungen zu lindern und Feuchtigkeit im Körper zu regulieren. Dieses Konzept wird in der TCM mit Beschwerden wie weichem Kot, angelaufenen Beinen oder nässenden Hautstellen in Verbindung gebracht.
Für empfindliche, ältere oder rekonvaleszente Pferde kann diese Sichtweise eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Fütterungsstrategie darstellen. Wichtig ist jedoch immer eine individuelle Betrachtung. Die TCM ersetzt keine wissenschaftlich fundierte Ernährungslehre, kann aber in bestimmten Fällen eine hilfreiche, ganzheitliche Perspektive bieten.
Für welche Pferde eignet sich Mash besonders gut
Mash kann in vielen Situationen sinnvoll sein:
bei Pferden mit sensibler Verdauung oder nach Koliken
bei älteren Pferden, die Schwierigkeiten mit fester Nahrung oder Zähnen haben
bei rekonvaleszenten Pferden nach Krankheit oder Operation
bei Pferden im Fellwechsel oder mit erhöhtem Nährstoffbedarf
bei Pferden, die Medikamente einnehmen und eine schonende Futteraufnahme benötigen
bei wählerischen Pferden oder solchen mit Überempfindlichkeiten
Auch bei Pferden mit Magenproblemen oder Magengeschwüren kann Mash gezielt als schonende Unterstützung verwendet werden. Wichtig ist jedoch, dass Mash bewusst und dosiert eingesetzt wird. Es darf niemals eine dauerhafte Ersatzration für Grundfutter sein.
Worauf Sie bei der Zubereitung achten sollten
Achten Sie stets auf die richtige Zubereitung. Verwenden Sie warmes, nicht zu heißes Wasser und lassen Sie das Mash quellen, bis eine breiige Konsistenz entsteht. Ein zu trockener Brei kann Schluckprobleme verursachen und ein zu flüssiger Brei kann den Darm zu schnell passieren.
Wenn Sie Ergänzungs- oder Mineralfutter hinzufügen möchten, warten Sie, bis das Mash handwarm abgekühlt ist. Hitzeempfindliche Inhaltsstoffe wie wasserlösliche Vitamine können durch zu heißes Wasser beschädigt werden und ihre Wirkung verlieren. So bleibt das Mash verträglich und die Nährstoffe erhalten.
Bei welchen Pferden ist Vorsicht geboten
Besondere Vorsicht gilt bei:
Pferden mit Stoffwechselerkrankungen wie EMS oder Hufrehe
Pferden mit Neigung zu Übergewicht
Pferden mit empfindlicher Darmflora oder Verdauungsproblemen
täglicher Fütterung ohne ausreichendes Raufutter
Pferden ohne passendes Mineralfutter, wenn Mash mit hoher Kleiemenge gefüttert wird (Calcium-Phosphor-Verhältnis beachten!)
In solchen Fällen empfiehlt sich eine Beratung durch einen erfahrenen Futterberater oder Ernährungsfachmann. Setzen Sie sich gerne mit unseren Ernährungsexperten in Verbindung!
Mash selbst einfach selbst zubereiten
Ein fertiges Mash ist praktisch, doch viele Pferdehalter stellen es gerne selbst her. Die Zutaten sind leicht erhältlich, zum Beispiel in Mühlen, Internet oder im Futtermittelfachhandel. Zudem lässt sich ein selbst gemachtes Mash gut auf die individuellen Bedürfnisse des Pferdes abstimmen.
Beispielrezept für ein klassisches Mash
Zutaten:
200 g gequetschter Hafer oder Haferflocken
100 g Kleie
50 g Leinsamen
25 g Hanfsamen
1 TL Salz
Zusätzliche schleimfördernde Zutaten wie Flohsamen, Eibischwurzel oder Bockshornkleesamen können bei Bedarf ergänzt werden.
Zubereitung:
Die Leinsamen mit reichlich Wasser zum Kochen bringen und bei kleiner Hitze rund 15–20 Minuten köcheln lassen, bis sich ein gelartiger Schleim bildet.
Die Kleie mit heißem Wasser übergießen und quellen lassen.
Anschließend alle Zutaten miteinander vermengen, inklusive Hafer und Salz.
Falls nötig, warmes Wasser nachgießen, um eine angenehme Breikonsistenz zu erhalten.
Das Mash lauwarm verfüttern.
Alternative ohne Getreide und Kleie
Für empfindliche Pferde oder bei besonderen Fütterungsanforderungen lässt sich das Rezept anpassen. In diesem Fall werden gequetschter Hafer und Kleie ersetzt, zum Beispiel durch eingeweichte Heu- oder Luzernecobs oder Rübenschnitzel. Die Zubereitung bleibt gleich. Auch hier gilt, individuell anpassen, auf gute Quellfähigkeit achten und möglichst lauwarm verfüttern.
Rezept für Eilige - schnell und unkompliziert
Zutaten:
100 g Haferflocken oder gequetschter Hafer
und/oder
200 g Heucobs
Zubereitung:
Heucobs ggf. vorab in warmem Wasser einweichen (ca. 20–30 Minuten).
Alle Zutaten in einem sauberen Eimer oder Trog miteinander vermengen.
Mit handwarmem Wasser aufgießen und gut verrühren.
5–10 Minuten quellen lassen, bis eine breiige Konsistenz erreicht ist.
Lauwarm servieren.
Fazit: Mash bewusst einsetzen und individuell abstimmen
Mash kann eine ausgezeichnete Ergänzung zur Pferdefütterung sein, besonders in Phasen wie Krankheit, Rekonvaleszenz oder erhöhter Belastung. Die Schleimstoffe schützen den Verdauungstrakt, die leicht verfügbare Energie kann unterstützend wirken und viele Pferde nehmen Mash gerne an.
Entscheidend ist eine maßvolle, bewusst abgestimmte Fütterung. Ausreichend Raufutter bleibt immer die Basis einer gesunden Pferdeernährung. Die Vorstellung, eine warme Mahlzeit ersetze Grundfutter oder wirke langfristig wärmend, sollte hinterfragt werden. Wer Mash gezielt und gut abgestimmt einsetzt, schafft eine solide Grundlage für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit des Pferdes. Bei Unsicherheiten lohnt sich die Beratung durch einen Spezialisten. Heu ist und bleibt die wichtigste Grundlage, um Pferde von innen zu wärmen.
Achtung: Eine Futterumstellung ersetzt keinen Tierarzt oder Therapeuten. Bitte verständigen Sie bei akuten Problemen immer einen Fachmann. Bei den Futter-Empfehlungen handelt es sich lediglich um eine Anregung. Lassen Sie sich hier gerne von einem unserer erfahrenen Barynesse-Ernährungsspezialisten beraten.



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